Wahrscheinlich hatte ich schon jede Hoffnung auf halbwegs gutes Wetter in diesem November aufgegeben.

Nur so lässt sich erklären, dass ich erst heute gegen 15:00 merke, dass es mit geschätzten 12°C relativ warm ist, dass es nicht regnet und die StraĂŸen Ă¼berall trocken sind. Aber besser spät als nie und deshalb ziehe ich die grĂ¼ne Cosa aus dem Schuppen und beschlieĂŸe, mich ein paar Kilometer zwischen Horloff und Nidda zu bewegen. Mag sein, dass diese beiden Gewässer im allgemeinen Sprachgebrauch nicht als Ströme bezeichnet werden, aber mehr haben wir hier im Vogelsberg nicht zu bieten.

Die grĂ¼ne Cosa springt sofort an und benimmt sich anschlieĂŸend so, als wolle sie mich fĂ¼r all die Unbilden und den Ă„rger der vergangenen Monate entschädigen. Der Motor brummt fröhlich vor sich hin, die Bremsen arbeiten ordentlich, die Elektrik funktioniert tadellos und die Ladespannung von 13,8V steht auch mit voller Beleuchtung wie eine EINS bereits kurz Ă¼ber der Leerlaufdrehzahl. Doch ja, so macht Schaltroller fahren wieder SpaĂŸ.

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Mein Weg zwischen den Strömen fĂ¼hrt mich zunächst durchs Horlofftal, wo ich zwischen Gonterskirchen und Einartshausen auf das FlĂ¼sschen Horloff stoĂŸe.

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Nach ganz kurzer Pause schraube ich mich die Kurven hoch in Richtung Einartshausen.

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Und in Rainrod komme ich dann an die Nidda, die man schon fast als FluĂŸ bezeichnen kann.

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Sehr hĂ¼bsch, wie sie sich durch den alten Ortskern von Rainrod schlängelt.

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Ein paar Kilometer weiter zeigt sich, wozu die Nidda in der Lage ist: Sie versorgt den Nidda-Stausee ständig mit frischem Vogelsbergwasser. Jetzt im Winter ist hier am See und um diese Zeit wahrhaftig keine Menschenseele zu sehen. Das gefällt mir.

Als ich wieder in Richtung Schotten starte, wird es sehr schnell dunkel. Jetzt merke ich, dass das Abblendlicht doch etwas funzelig ist – trotz H4 und Klarglasscheinwerfer. Das Fernlicht hingegen leuchtet die StraĂŸe auch bei Dunkelheit prima aus.

Im Laubacher Wald erwischt mich noch ein kleiner Schauer, aber das kann den SpaĂŸ an der heutigen Fahrt nicht trĂ¼ben.

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Als ich noch vor 18:00 wieder zuhause bin, ist es mittlerweile stockfinster. Aber gerade die letzten Kilometer durch den dunklen Laubacher Wald haben mir gut gefallen. Und auch die Fahrt durchs schon weihnachtliche Schotten war richtig nett. Ein Blick auf den Tacho zeigt mir, dass ich heute 70 amtliche Schaltroller-Kilometer zurĂ¼ck gelegt habe. Und dabei hatte ich den November schon abgeschrieben.

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